E-mails aus Brasilien

Das ist das letzte...

...Lebenszeichen von mir aus Brasilien, denn ich sitze
bereits am zweitgroessten Busbahnhof der Welt, von wo
aus ich in Kuerze zum Flughafen durchstarte.

In der Zwischenzeit ist viiieeeeel passiert und ich
bin auch nicht ploetzlich schreibfaul geworden oder
hab euch vergessen (wuerde ich doch nie, mir machts
doch viel zu grossen Spass Rosi mit langen Mails zu
nerven...), aber ich hatte keinen Internetzugang.
Paulister_Maedels
Denn nach einem grandiosen Wochenende bei Marcelo
(mein Mitbewohner in Indien) in Sao Paulo sind Doerte
Annja und ich mit Marcelos bestem Freund Marcel (ja,
das kann verwirren) auf die Ilhabella gefahren. Dort
haben Marcelos Eltern ein Ferienhaus, was wir einfach
so nutzen durften. Darum sahen meine letzten zwei Tage
Brasilien vor allem so aus: Sonne, Strand, Meer,
Kokosnuesse, Chachaça-Melone und Heavy Metal zum
Fruehstueck. Gestern war einer dieser perfekten Tage.
Marcel ist mit uns Maedels zu ein paar Stromschnellen
gefahren, die man runter rutschen konnte.
Erfrischendes, glasklares Wasser und rimgsumher das
gruene Brasilien samt Schmetterlingen und Blueten.
Dort konnte man sich auch an einem Seil haengend durch
die Luft ueber das Flussbett gleiten lassen (wie auf
den Kinderspielplaetzen, nur angeseilt). Was ne Sause.
Aber ich muss gestehen, dass ich da doch etwas Schiss
hatte... Ausserdem sind wir so eine wackelige
Seilhaengebruecke rueber.
Juliane_Seilbruecke
War krass, aber super. Zum
Abschied haben uns die Leute von dort noch mit
selbstgebranntem Lianenschnaps verkoestigt. Den haette
ich vor dem Absprung mit dem Sauseseil brauchen
koennen...

Sao Paulo war auch toll, was vor allem an der
unglaublichen Gastfreundschaft von Marcelo und seinen
Eltern lag. Wir mussten zwar soviel essen, bis wir uns
wuenschten zu platzen, aber das liess sich gerade noch
verschmerzen. Die kleine, alte Koechin hat uns auch
ganz besonders ins Herz geschlossen (wir sie
allerdings auch) und musste bei unserem Aufbruch sogar
weinen.

Es war schoen, mal Gabriela und Marcelos Leben aus der
Naehe betrachten und ihre Freunde und Familien
kennenlernen zu duerfen.

Ich fand Brasilien phantastisch und hoffe, ihr hattet
etwas Spass beim Lesen der Mails und habt etwas
suedamerikanisches Flair verspuehrt. Ich koennte euch
noch soooviel schreiben, aber ich denke, das erzaehle
ich euch lieber alles, wenn ich wieder da bin. Also ab
morgen 16 Uhr Leipziger Flughafen...Diese Information
habe ich besonders wegen Freunden mit Autos
eingestreut.....!

Aber ein was gaaanz Wichtiges noch zum Schluss:
Marcelo hat meine Kamera repariert!!!! Indem er zwar
genau das gemacht hat, was ich auch schon x-mal
probiert habe, aber was solls. Technik ist halt nicht
meins. Soll heissen: es gibt viele, viele Fotos!!

Ich sehe euch bald,
eure Juliane

P.S.

Kahalt, vernieselt und nebelig...*schluchz*, das ist
doch nicht euer Ernst?!
Wie ihr hört, bin ich zurück. Doch da es einige Hürden
zu meistern galt, bevor ich das Leipziger Wetter
genießen durfte, bekommt ihr nun doch noch eine
allerletzte Mail.

Zunächst einmal war meine letzte Nacht auf
brasilinaischem Boden schrecklich, denn ich konnte
aufgrund von Mückenstichen nur ein paar Stündchen
Schlaf erhaschen. Ihr dürft euch jetzt aber auch nicht
die gemeine deutsche Hausmücke vorstellen. Nein, ihr
müsst an Killermücken denken, die einem Stiche
verpassen, die wahnsinnig anschwellen, nässen und
schmerzen. Zumindest nach der Juckphase. Stiche, von
denen man länger was hat, weil sie ein paar Wochen zum
Abheilen brauchen...Juhuu, eine Erinnerung, die sich
von ganz allein nach Deutschland transportiert.
Außerdem merkt man die Stiche irgendwie am ganzen
Körper. Man steht neben sich, so, als wäre man
verkatert.

Vermückenkatert sind wir also von der Insel abgereist
und nach Sao Paulo aufgebrochen. Am Busbahnhof der
traurige und unbegreifbare Abschied von Dörte&Anja und
dann auf zum riesigen Flughafen. Riesig!
Leider wurde dieser gerade bestreikt...erwähnte ich
schon, dass er riesig ist? Und jetzt stellt euch mal
eine Schlange vor, die sich aus all den Menschen
bildet, die am besagten Tag noch einen internationalen
Flug antrteten wollen, da es nur einen
Personencheck-Inn gab..Habt ihrs vor Augen? Gut, und
jetzt verdreifacht die Schlange im Kopf, denn ihr habt
sie euch garantiert nicht ein paar Kilometer lang und
über den gesamten Flughafen (riesig) verteilt
vorgestellt, oder? Drei Stunden stehen ohne Essen.
Keine Durchsage auf Englisch und die Ungewissheit, ob
ich den Flug kriege oder nicht.
Als ich an einem Eisstand vorbei kam, fragte ich den
kleinen, drängelnden Japanr hinter mir, ob er mich
wieder reinließe und verschwand an den Stand. Vor mir
war genau eine Kundin, was genau eine Kundin zuviel
war, denn in Brasilien kann auch das schon sehr lange
dauern...Als ich mich nach dem Japaner umsah,
entdeckte ich ihn ein ganzes Stück entfernt und meinen
riesigen Taschenbeutel schleppend. Ups, den hatte ich
wohl vergessen...Also gab ich mein Eis auf *seufz* und
ging zurück in die Schlange. Drei Stunden können echt
lang sein. Aber ich erreichte die Maschine, die
natürlich verspätet abflog noch. Immerhin. Auf nach
München.

München lag im Nebel. So sehr im Nebel, dass landen
schwer war, aber wir durften. Leider meine
Weiterflugmaschine nicht. Die war zum eigentlichen
Abflugszeitpunkt noch nichtmal aus Lyon
gestartet...also warten. Hunger!! Dafür hatte ich
endlich mal Zeit, die Zeit zu lesen und zu schecken,
was Deutschland derzeitig so bewegt...

Als die Maschine dann nach einer gefühlten Ewigkeit
endlich da war, gabs Probleme mit einigen Päsen, im
Flieger gabs Probleme mit einigen Passagieren und als
wir dann endlich losrollten und der Kapitän zum
hundertundersten Mal eine Entschuldigung durch die
Lautsprecheranlage genuschelt hatte, stoppten
wir...Denn wir hatten Gepäck an Board, das gar nicht
zu den Passagieren der Maschine gehörte. Also alles
Gepäck wieder raus...Und noch ne Stunde länger warten.
Alles für einen Flug von 45 Minuten...

Wäre ja auch alles nicht so tragisch, wären meine Füße
nicht so geschwollen, dass ich kaum mehr in meine
Schuhe kam und vor Schmerzen nicht mehr stehen konnte.
Scheißmücken! Also zwei Nächte ohne Schlaf und
tausende von Meilen an Schmerzen später holten mich
Teresa und Anna vom Flughafen ab. Happy End!!

Nach 12 Stunden Schlaf und zwei Duschen sehen die
Stiche jetzt auch schon besser aus. Also Leute, ich
bin wieder hier, in meinem Revier tralalala...
Die Filme habe ich schon zu Rossmann geschleppt...Wir
sehen uns!!!

Over und Aus!

Eure Juliane
Rucksack_Maedels

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